
"FEEL Slovenia" - Der Slowenien Podcast
"FEEL Slovenia" - Der Slowenien Podcast
Der erste Bierbrunnen der Welt in Žalec
Entdecken Sie mit uns den ersten Bierbunnen der Welt - in Žalec, im Herzen
Sloweniens.
Seit 2016 sprudeln in Žalec im Savinja-Tal jedes Jahr 30 verschiedene, heimische Biersorten aus den Zapfhähnen. Wir befinden uns im größten Hopfenanbaugebiet Sloweniens, nur eine dreiviertel Stunde Autofahrt von der Hauptstadt Ljubljana, und erleben das Tal des Grünen Golds als einen tollen Urlaubsort für die ganze Familie.
Freuen Sie sich auf viel Grün, Rad- und Wanderwege durch den Hopfen, einladende Käsereien und die spannende Geschichte rund um die wichtigste Adelsfamilie des Landes. Und natürlich slowenisches Bier mit slowenischem Hopfen aus dem Bierbrunnen!
Jetzt noch unsere Rubrik: Ein Wort für vor Ort!
Am Ende jeder Podcast-Folge lernen wir zusammen Slowenisch:
Wie heißt es so schön: “Sprache lernt man nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Gaumen.“
Diesmal lernen wir: Obirovska južina – eine traditionelle Spezialität aus der Region. Es ist das typische Mittagessen der Hopfenpflücker, eine richtig bodenständige Mahlzeit, bei der frische Gurken in einer cremigen Kartoffel-Soße landen, serviert mit marinierten grünen Bohnen. Dieses einfache, aber schmackhafte Gericht wird heute nur noch selten angeboten – und das ausschließlich während der Saison für frische grüne Bohnen, also in den Sommermonaten von Juli bis September.
Unsere Empfehlung, um das authentische Gericht zu probieren, ist das Gostišče Marjola, ein charmantes Gasthaus am Šlandrov trg 15 in Žalec. Wer das echte Aroma der Region kosten möchte, sollte sich den Besuch nicht entgehen lassen. Und merken Sie sich: Obirovska južina
“Na slišanje” - wir hören uns!
Obirovska južina - Rezept nach Jernej Zver, einem bekannten slowenischen Food-Blogger - sehe Transcript
Nützliche Links, die von unseren Podcast-Gästen erwähnt wurden:
1. Slowenisches Tourismusamt - offizielle Website: https://www.slovenia.info/de
2. Ökomuseum des Hopfenanbaus und Brauwesens Sloweniens - offizielle Website: https://www.visit-zalec.si/de/erkunden/kultur/1320-okomuseum-des-hopfenanbaus-und-brauwesenssloweniens
Feel Slovenia Podcast wird für Sie von der Slowenische Tourismuszentrale gebracht und von Sabrina Lang oder Sabrina Gander geführt.
Produktion: Radio Tourism & Radio Embassy & ST Elmos
Weitere inspirierende Inhalte finden Sie unter www.slovenia.info und Social Media Kanäle : Instagram, Facebook, YouTube, Twitter, Pinterest, LinkedIn und Tripadvisor.
Podcastfolge: Der erste Bierbrunnen der Welt in Žalec
Entdecken Sie mit uns den ersten Bierbunnen der Welt - in Žalec, im Herzen
Sloweniens. Seit 2016 sprudeln in Žalec im Savinja-Tal jedes Jahr 30
verschiedene, heimische Biersorten aus den Zapfhähnen. Wir befinden uns im
größten Hopfenanbaugebiet Sloweniens, nur eine dreiviertel Stunde Autofahrt
von der Hauptstadt Ljubljana, und erleben das Tal des Grünen Golds als einen
tollen Urlaubsort für die ganze Familie. Freuen Sie sich auf viel Grün, Rad- und
Wanderwege durch den Hopfen, einladende Käsereien und die spannende
Geschichte rund um die wichtigste Adelsfamilie des Landes. Und natürlich
slowenisches Bier mit slowenischem Hopfen aus dem Bierbrunnen!
Interview:
[Nina] Hallo, mein Name ist Nina. Ich bin sonst Reiseleiterin in ganz Slowenien, aber ganz gerne bin
ich hier in Žalec und in dieser Umgebung unterwegs. Vor allem fühle ich mich hier im Ökomuseum
von Žalec wie zu Hause. Und ja, wenn wir schon über Hopfen und Bier sprechen werden, ich trinke
auch ganz gerne Bier.
[Sabrina] Sehr gut, dann kommen wir zur ersten und wohl wichtigsten Frage. Wie funktioniert
der Bierbrunnen? Wie kann ich mir ein Bier zapfen?
[Nina]
So, Bierbrunnen, was es hier in Žalec gibt, funktioniert ganz automatisch. Und dann werden die
Gäste fragen, wie ist das automatisch? Es ist ganz einfach.
Man kauft ein Bierglas, der ausgerüstet mit einem Chip ist. Und dann geht man einfach mit diesem
Bierglas, wenn man das vorher mit Wasser spülen möchte, kann man das auch machen, es gibt das,
aber sonst einfach zum Bierzapfen gehen, drauflegen, dann kommt die infrarote Farbe, das wird
dann alles desinfiziert und dann kommt tatsächlich Bier rein. Und es wird grünes Licht, wenn das zu
Ende ist, man kann Glas nehmen und einfach genießen.
[Sabrina] Wo bekomme ich so einen Glaskrug?
[Nina] Der ganze Bierbrunnen ist im Stadtpark von Žalec und da in der Nähe von Bierbrunnen gibt
es ein Geschäft, so kleine Souvenirladen und in diesen Souvenirladen sind dann auch diese
Bierkrüge dann auch zum Verkaufen.
[Sabrina] Passiert es oft, dass Leute diesen Krug dann mit nach Hause nehmen als Souvenir?
[Nina] Ja, so ist es auch gedacht. Ach so, okay. Gleichzeitig, wenn man das alles bezahlt, kriegt man
dann auch das Glas nach Hause zu nehmen, das ist schon im Preis inkludiert.
Und zu diesem Glas etwas zu sagen, vielleicht wurde es designiert von einem sehr, sehr bekannten
slowenischen Designer, Oskar Kogoj und es wurde nur hier möglich, so ein Glas zu kaufen und das
ist wirklich so ein Souvenir, drauf steht auch Bierbrunnen Žalec und das finde ich auch als eine sehr,
sehr gute Idee.
[Sabrina] Ich dachte nur, wenn dieser Krug mit so einem Chip ausgerüstet ist, dann ist das
vielleicht so etwas ganz Spezielles, was man nicht möchte, dass die Leute mit nach Hause
nehmen, aber umso schöner, dass es genau so gedacht ist.
[Nina] Ja, genau, so der Chip ist irgendwie so eine Art so geklebt drauf, wenn man das nach Hause
nimmt, wenn der Chip schon alle sechs oder neun oder wie viele Füllungen man gekauft hat, schon
alles ausgenutzt hat, dann kann man den Chip dann auch entfernen und als normales Glas zu
Hause benutzen und auch in der Waschmaschine geben, ist kein Problem.
[Sabrina] Okay, wie ist es, welches Bier kommt aus dem Brunnen und vor allem wer entscheidet,
welches Bier aus dem Brunnen fließt?
[Nina] Es gibt tatsächlich jedes Jahr verschiedene Biersorten drinnen, von 25 slowenischen
Bierbrauereien, es muss immer slowenische Bierbrauereien sein und Bier muss tatsächlich aus
slowenischen Hopfen gebraut werden, das sind die Bedingungen, je nachdem wird dann
entscheidet und es wird siebenmal pro Saison, die Saison ist von April bis zum Oktober, siebenmal
wurde das gewechselt, so wenn man im April kommt, ist nicht hundertprozentig, dass wenn man
noch einmal im September kommt, dass alle sechs verschiedene Bier, die gleichzeitig da sind,
tatsächlich zu probieren werden.
[Sabrina] Das heißt, ich kann am Ende, wenn ich zu unterschiedlichen Zeiten im Jahr komme,
viele verschiedene Biere probieren, also ich werde nicht das gleiche Angebot finden im April wie
im September, so meinst du?
[Nina]
Genau, bis zu 30 verschiedene, sozusagen im Jahr ungefähr 30 verschiedene Biersorten werden
durch das ganze Saison zu probieren gegeben und in verschiedenen Zeiten dann auch
verschiedene Biersorten, es ist nie so, dass die ganze Saison gleiche, alle sechs Biersorten, weil es
gibt sechs Bierzapfen.
[Sabrina] Oder Zapfhähne.
[Nina] Ja, Zapfhähne, ja, pardon, und das heißt, auf einmal kann man sechs verschiedene
probieren, wenn man nächstes Mal kommt, es ist nicht hundertprozentig, dass alle gleich, alle sechs
gleich werden.
[Sabrina] Jetzt ist ja dieser Bierbrunnen eine Hommage an das Hopfenanbaugebiet, in dem wir
uns befinden. Ich habe es auf der Fahrt schon gemerkt, es ist unglaublich, an wie vielen
Hopfenanbaugebieten, an wie vielen Feldern wir vorbeikommen. Wir sind im Hopfenland, anders
kann man es gar nicht sagen. Wie weit geht die Geschichte des Hopfens generell in Slowenien
zurück?
[Nina] Ja, wir sind tatsächlich, wenn wir in Žalec sind, sind wir wirklich so in einem Tal, wo Hopfen
an der ersten Stelle steht. Der Hopfenanbau, die Geschichte auf dem ganzen slowenischen Gebiet
geht zurück ins 12. Jahrhundert, aus dieser Zeit haben wir schriftliche Erwähnungen, aber die
richtige Tradition geht dann zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Damals lebte hier ein Herr,
Josef Bigler und er hat tatsächlich die erste Pflanze von Hopfen hierher geschmuggelt, hat dann um
einen Schloss, Novo Celje genannt, auf eigenen Feldern das angebaut und hat das zu einem
Geschäftsmann hier in dieser Gegend, Janez Hausen-Bichler, weitergegeben und er ist tatsächlich
derjenige, der dann beobachtet hat, die ganze Zeit, wie sich Hopfen beim Regen, bei
verschiedenen Wetterverhältnissen, auf verschiedenen Boden und so weiter, und er hat das alles
notiert. Und er hat tatsächlich ein Handbuch ausgegeben mit all seinen Notizen und damit hat er
auch dann ein bisschen geholfen, um die Bauern hier in dieser Umgebung zu überzeugen, dass
Hopfen wirklich eine Pflanze ist, die sich hier anzubauen lohnt.
Wir können sagen, die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war dann der richtige Aufschwung, wo
sich die meisten von den Bauern hier im sogenannten unteren Savinja-Tal oder Spodnia Savinska
Dolina beschäftigen, die sich mit Hopfen anbauen.
[Sabrina] Um die Kultur und die Tradition des Bieres mit in die Gegenwart zunehmen, und eben
auch der Hopfen ist ja ein wichtiger Bestandteil bei der Bierbrauerei, hat man sich dafür
entschieden, einen Bierspringbrunnen zu gestalten und aufzustellen. Warum sollte es ein
Brunnen sein? Also man hätte ja auch dem Ganzen ein anderes Denkmal setzen können.
[Nina] Wenn ich es richtig in den Gedanken habe, war das eine Idee von ein paar Einheimischen hier
in Žalec. Die sind auf eine Idee gekommen, die sollten das irgendwo in der Welt schon sehen, eine
Art. Ich bin nicht sicher, ob mit Bier oder vielleicht mit einem anderen Getränk.
Und dadurch, dass Žalec so einen wunderschönen Stadtpark hat, ist dann einfach die Entscheidung
getroffen gewesen. Die haben gesagt, dann machen wir das. Die haben dann mit einheimischen
Unternehmern gesprochen, ob so etwas möglich wäre.
Und die haben tatsächlich Aufträge zu slowenischen, einheimischen kleinen Firmen gegeben, die
das alles so weit gebracht haben, dass es heutzutage, auch was Technologie betrifft, sehr gut
funktioniert. Und es ist natürlich auch eine Attraktion. Wir müssen wissen, dass im Jahr 23, wir sind
schon fast zwei Jahre zurück, in dieser Saison 23 wurden schon mehr als 300.000 Bierkrüge
verkauft. Das heißt, zwischen den Einheimischen ist das sehr beliebt, wie auch zwischen den
Touristen. Und ich glaube, wenn das im Freien draußen ist, wenn man auch dann sitzen kann und so
weiter, das lockt ganz viele an und war die richtige Entscheidung. Egal, wer hatte das in Gedanken
tatsächlich zu dieser Idee gekommen.
[Sabrina] Ja, es hat fast so etwas Schlaraffenlandmäßiges, wie aus dem Märchen so. Oh, ein
Brunnen und aus dem kommt Bier. Also fast unwirklich eigentlich.
[Nina] Ja, auf Slowenisch ist es genannt Fontana Piu. Und wir können auch sagen, dass mit Bier
werden auch unterschiedliche Sachen ausgemacht, von Namen her.
Ich habe schon viele andere Ausdrücke gehört, wie, ich weiß nicht, Hopfenblütentee und solche
Sachen. Das geht alles ein bisschen in die Richtung Märchen. Warum dann nicht ein Brunnen?
[Sabrina] Oder das grüne Gold.
[Nina] Genau, das ist aber sowieso, wenn wir über dieses Tal sprechen, wo wir uns jetzt befinden,
der offiziell untere Savinja-Tal genannt ist, wir nennen das sehr oft Dolina Salenica Salata. Wenn ich
das übersetze auf Deutsch, heißt das Tal des grünen Goldes. Und wirklich die Bauern, die sich
damals entschieden haben, dann tatsächlich mit Hopfenanbau zu beschäftigen, bestellte das
damals ein richtig grünes Gold für sie, weil damit konnte man viel mehr Geld verdienen als mit
anderen Produkten, wirtschaftlichen Produkten.
[Sabrina] Es gibt ja so einige Geschichten der Hopfenernte, die lange Tradition waren. Kannst du
da vielleicht ein, zwei erzählen, die man heute noch hier und da hört?
[Nina] Das ganze Tal lebt mit Hopfen noch heutzutage. In der Vergangenheit lebte aber eine etwas
größere Umgebung, können wir sagen. Die Ernte, die Hopfenernte, fing traditionell immer am 15.
August. Und in der Vergangenheit hat das eine besondere Bedeutung gehabt, nämlich viele
Arbeiter aus den anderen Ecken Sloweniens, auch teilweise aus Kroatien, sind tatsächlich ins untere
Savinja-Tal gekommen und die Ernte hat angefangen. Und natürlich war das eine ziemlich schwere
Arbeit damals, wenn alles mit der Hand gearbeitet wurde.
Zum Beispiel ein Teil der Geschichte, was zu dieser Zeit zurückgeht, ist zum Beispiel, dass die Leute
nicht von der Arbeit abgelenkt wurden. Wurde das Essen zum Beispiel auf die Felder gebracht,
sodass man so wenig Zeit verloren hat wie möglich. Und natürlich, das war auch die Zeit während
der Arbeit, wenn man dann auch zusammen war, hat viel gequatscht, auch gesungen.
Aber natürlich auch verschiedene Geschichten kennen wir, wie die Liebe entstanden ist. Wir können
sagen, dass auch nicht nur zwischen den Leuten, die zur Hopfenernte hierher gekommen sind,
sondern auch Geschichten sprechen davon, dass die Damen, die zur Hopfenernte gekommen sind,
die immer wieder ein bisschen aufmerksam von Hopfenbauern haben wollten. Die haben sich ein
bisschen auch gestritten untereinander, welche mehr aufmerksam bekommt.
Oder zum Beispiel, wenn wir sprechen über den Eimer, weil der Eimer war irgendwie wie ein Maß.
Das wurde gezählt, wie viele hat man in einem Tag geerntet. Und dafür hat man so kleine Coupons
bekommen, kleine Zettel.
Und das wurde dann am Ende für Geld gewechselt. Und wenn die Dame, das Mädchen, sehr
hübsch war, war auch nie so ganz strikt, dass man ganz voll sein Eimer haben musste.
[Sabrina] Da gab es vielleicht dann für drei Viertel Eimer auch schon so ein Kärtchen.
[Nina] Genau, könnte man auch ein bisschen so in die Richtung spielen. Geschichten gibt es, die
Leute leben noch, die das alles erlebt haben. Aber im Laufe der Zeit hat sich doch vieles geändert.
Wir müssen wissen, dass heutzutage schon vieles maschinell geschafft wird. Und wenn wir in der
Vergangenheit auch bis zu 30.000 Saisonarbeiter im unteren Savinja-Tal begrüßt haben für diese
Erntezeit, sprechen wir heutzutage von etwas wie gut 500 Leuten, die noch helfen kommen, um bei
der Hopfenernte dabei zu sein.
[Sabrina] Feste werden aber trotzdem noch gefeiert wie früher für den Hopfen, oder?
[Nina] Ja, doch. Diejenigen, die Slowenen gut kennen, wissen, dass Feste, die Tradition, wie etwas
gefeiert wird, das bewahren wir noch immer. Und es ist auch hier so.
Es wird noch immer der Hopfenälteste, ein Bauer, der Hopfen anbaut, lange Zeit, hat viele
Erfahrungen und so weiter. Ein solcher Mann wird jedes Jahr neu gewählt und auch die
Hopfenprinzessin natürlich.
[Sabrina] Was muss sie für Voraussetzungen mitbringen, um zur Prinzessin gewählt zu werden?
[Nina] Sie muss hübsch sein…. Spaß beiseite: Sie muss aus einer Familie kommen, wo Hopfen
angebaut wird. Sie muss auch bestimmte Kenntnisse über den Hopfenanbau vorlegen.
Sie muss versprechen, dass sie alles für Promotion und Werbung für Hopfenanbau und Tradition
machen wird. Und sie soll dann auch auf alle verschiedenen Feste und alles, was dann das ganze
Jahr durch stattfindet, da sein und Promotion machen.
[Sabrina] Repräsentieren.
[Nina] Genau.
Es gibt noch viele verschiedene andere Feste, zum Beispiel Likow oder Hopfenlikow, das ist etwas,
was auch aus Tradition kommt und das ist immer in der Ernte. Das heißt Ende September, Anfang
Oktober. In der Vergangenheit haben die Leute, die die Ernte mitgemacht haben, meistens bezahlt
bekommen und das wurde dann auch gefeiert.
Es wurde diskutiert, wie Hopfenernte war und so weiter. Und das gibt es noch immer. Das wird in
einer Art durch die Vereine und auch dann bei Bierbrunnen, natürlich seitdem wir das haben, auch
alles gefeiert.
Wir müssen aber wissen, dass es gibt auch andere Events, können wir sagen, die so oder in eine
oder andere Richtung dann mit Hopfentradition verbunden sind, aber vielleicht in ein bisschen
moderneren Art. Zum Beispiel hier im Museum von Hopfenanbau und Bierbrautradition gibt es
immer dann zum Beispiel Tag der offenen Tür, wo man dann kommen kann, sich alles anschauen
kann, verschiedene Workshops, es gibt die Führung kostenfrei und das finde ich in Slowenien
tatsächlich sehr gut, weil mehrere und mehrere Museen kommen dazu. Das sind dann am 8.
Februar und am 3. Dezember.
[Sabrina] Und das ist jedes Jahr gleich.
[Nina] Das ist jedes Jahr. Das ist Kulturtag und noch einmal mit Kultur verbunden und das machen
dann die Museen einfach die Tür auf.
Dann gibt es natürlich auch Sommermuseumnacht. So dieses Jahr 2025 ist das am 21. Juni.
Es geht von sechs abends bis zur Mitternacht. Dann kann man auch ein bisschen Museumbesuch
mit Bier verkosten und so weiter verbinden. Und was ich auch sehr gut finde ist, dass mehrere und
mehrere Lokalanbieter finden es gut, ich weiß nicht, mit dem Fahrrad durch den Hopfenfelder zu
fahren, oder es gibt organisiert immer Ende August so eine Wanderung auf dem Hopfenwege.
Das ist auch so, wenn man ein bisschen aktiv ist, besucht auch andere kleine Mikrobierbrauereien,
weil egal wo man sich im unteren Savinja-Tal befindet, man trifft immer wieder auf diese Tradition.
Entweder Hopfen, wenn man sieht, wie Hopfen wächst, wie alles grün ist. Und auf der anderen Seite
natürlich auch zahlreiche kleine Mikrobierbrauereien, die es heutzutage auch hier in dieser Gegend
viele gibt.
[Sabrina] Fläche gibt es ja genug. Žalec ist die grüne Hauptstadt des slowenischen Hopfensund
Bierbrauwesens. Deswegen steht hier eben auch der Bierbrunnen.
Aber insgesamt hat Slowenien ja eine riesengroße Fläche an Hopfenanbaugebieten. Im
weltweiten Vergleich habe ich gelesen, dass Slowenien da im Bereich der Hopfenanbauflächen
sogar auf Platz 5 steht. Wenn wir jetzt mal uns Slowenien im Ganzen anschauen, wo wird denn
noch angebaut, außer im Savinja-Tal?
Und wie viel macht der Anteil hier im Savinja-Tal aus?
[Nina] Der größte Teil ist tatsächlich hier. Der größte Gebiet in Slowenien, wo Hopfen angebaut ist,
ist hier im unteren Savinja-Tal. Und wir sprechen von etwas wie 80 Prozent von ganzen Flächen und
auch von Produktion her.
Wir müssen wissen, dass in ganz Slowenien so um 2.500 Tonnen Hopfen im Jahr tatsächlich
geschafft wird.
Der Rest von Hopfen wird tatsächlich im östlichen Teil Sloweniens angebaut und in einer Region, die
heißt Koruska. Da sind noch zwei Gebiete, wo in Slowenien Hopfen angebaut wird.
Aber wie gesagt, 80 Prozent hier in Umgebung von Žalec.
[Sabrina] Da gibt es dann auch viel abzuwandern und zu radeln, wenn man sich das überlegt,
wie du gerade erwähnt hast mit den Wanderwegen. Neben dem Bierbrunnen kommen Bierfans
in Žalec auch noch hier im Ökomuseum des Hopfenanbaus und Brauwesens auf ihre Kosten.
Warum ist der Museumsbesuch ein Muss?
Du hast gesagt, du kommst sehr gerne her, du fühlst dich hier wie zu Hause. Mach uns doch mal
das Museum so richtig schmackhaft.
[Nina] So, das Museum befindet sich im alten Trockenhaus. Das heißt, ich sage immer zu Gästen,
wenn die hierher kommen, wir machen jetzt eine Führung und wir werden erst in die vierte Etage
gehen und unseren Weg so anfangen, wie Hopfen einmal den Weg angefangen hat. Nämlich,
dadurch, dass das ganze Gebäude so geblieben ist, im Grunde wie es ist, wo man noch immer Teile
vom alten Trockenhaus oder Trockner sehen kann, kann man sehr gut dann auch zu Besuchern
erzählen, wie tatsächlich in Vergangenheit alles gemacht wird.
Es gibt die alten Werkzeuge, die ausgestellt sind, es gibt noch immer ein bisschen Duft nach Hopfen
und somit kann man wirklich so erleben, den Weg wie Hopfen von ganz oben, wo erst das Film
dann auch angeschaut wird, die in 70er Jahren gedreht wurde. Da kann man ein bisschen das
Gefühl bekommen, wie es in Jugoslawien damals ein bisschen anders war, oder ja, ein bisschen
andere Zeiten sozusagen, bewundern schon, wie die Leute hierher gekommen sind, die angezogen
waren und so weiter und wie alles das mit der Hand zwar gearbeitet wird. Und dann macht man
tatsächlich jede Etage runter, wie das Hopfen bis zum zweite Etage tatsächlich, wo man dann auch
Hopfen bis zum Ende auf den Boden gelegt hat, wo man dann gewartet hat, dass er sich ein
bisschen abkühlt und wenn das vorbereitet wird, dann weiter in die Welt zu gehen.
Also wir können sagen, von Hopfen, wie die Hopfen bearbeitet werden, wenn das gepflückt wird,
bis zu was für eine Bedeutung Hopfen hat für Bier, wie Bier hergestellt wird. Es wird auch mehr
erzählt über Simon Kukic, einen Geschäftsmann, der auch Bierbrauerei hier in Žalec gekauft hat
und wie hat sich das alles dann entwickelt weiter mit der Laschko-Bierbrauerei. Dass er auch zur
Idee gekommen ist, dass in Laschko, wo dann heutzutage tatsächlich diese Tradition von
Bierbrauerei weitergeht, wie ist er zur Idee gekommen, Bier mit Thermalwasser zu brauen.
Und so hat er Thermalbier verkauft, weltweit. Solche Geschichten werden dann erzählt, wenn man
hier ist oder auch wenn man das alleine durchschaut, kann man dann tatsächlich das ein bisschen
auf den Tafeln lesen und sich anschauen. Es gibt zwar auch einen VR-Film, wo aber die alte, die
traditionelle, alte Art von Hopfenernte vorgestellt wird und wie heute das gemacht wird, so dass
man einen Vergleich bekommt.
Und natürlich kann man dann ganz unten, wo Souvenirshop auch ist, auch Bier probieren. Da wird
immer von Simon Kukic Bier zum Probieren gegeben, der vom Institut von Hopfenanbau, die unsere
Nachbarn sind, tatsächlich gebraut wird. Das heißt, die haben auch eine kleine Mikrobierbrauerei
und die machen das nach alten Rezepten wie Simon Kukic im 19. Jahrhundert.
[Sabrina] Okay, also der hat sozusagen sein eigenes Bierrezept.
[Nina] Ja, er hat tatsächlich damals Bierbrauerei hier in Žalec gekauft und hat helles und dunkles
Bier gebraut. Und die beiden werden noch so wie damals mit den gleichen Hopfen tatsächlich dann
auch gebraut.
[Sabrina] Jetzt haben wir über den Bierbrunnen gesprochen, über das Ökomuseum und immer
wieder über das Savinja-Tal, ganz speziell das untere Savinja-Tal. Was gibt es hier noch zu
erleben, wenn ich den Bierbrunnen schon gesehen habe, das Bier verkostet und das
Ökomuseum besucht?
[Nina] Wenn man gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist, dann soll man einfach Fahrrad nehmen und
durch die Felder mit dem Fahrrad fahren. Wenn man gerne in der Natur zu Fuß unterwegs ist, haben
wir tatsächlich oberhalb vom Unter-Savignatal sogenannte Posauskohirboe, wir haben Gora Olka,
nicht weit weg ist Menina Planina. Das sind so, können wir sagen, etwas erhobene Hügeln, wovon
man dann von oben das alles sehr schön beobachten kann.
Es gibt zahlreiche Mikrobierbrauereien, wie ich schon gesagt habe, wo man dann auch andere
Sorten von Bier kosten kann. Es gibt zum Beispiel hier in der Nähe auch eine sehr gute Käserei, wo
man dann auch verschiedene Käsesorten probieren kann. Wir können auch dann sagen, dass wir
auch etwas von Kulturerbe hier in dieser Gegend haben.
Wir müssen wissen, dass hier die Geschichte von der wichtigsten slowenischen Adelsfamilie angeht,
die dann später nach Celje gegangen sind, aber alles hat auf dem Burg Zsonek angefangen. Der
Zsonek ist heutzutage sehr schön renoviert, es war eine große Ruine, aber die Leute haben vor
allem ehrenamtlich die Steine zurückgebracht, sodass wir heutzutage schon einige Sachen sehen,
aber erwarten Sie nicht jetzt so ein Schloss.
[Sabrina] Eine richtige Anlage, ja.
[Nina] Aber wir wissen, wie es vorher ausgesehen hat und wie es heute aussieht. Es gibt auch
Schloss Komenda oberhalb von Posela, wo man auch einen wunderschönen Blick ins Tal hat und da
kann man ein bisschen mehr über die Malteser, die das in Besitz gehabt haben, erfahren. Natürlich
Sakrale Objekte gibt es überall in Slowenien, aber nicht weit weg von Žalec in Petroce gibt eine
Basilika mit auch ganz spannender Geschichte und wir können dann auch sagen, wenn man sich
ein bisschen für unterirdisches Leben oder Welt interessiert, gibt es eine Tropfsteingrotte hier, das
kann man auch besuchen, das ist die sogenannte Yamapeke und ja, sonst einige touristische
Bauernhöfe. Es gibt Möglichkeiten zu übernachten hier, es gibt Green Valley Glamping auch.
Man kann einige Sachen unternehmen, wenn man hierher kommt.
[Sabrina] Das heißt, Žalec ist dann nicht nur für die Erwachsenen, die Bier trinken dürfen,
sondern eigentlich auch für die ganze Familie, gerade wenn wir übers Radfahren, wandern und
auch über die Bauernhöfe nachdenken. Ich habe auf dem Weg hierher auch Kühe und Schafe
und vielleicht auch ein paar Pferde gesehen. Es gibt viel zu entdecken.
[Nina] Genau, vor allem für diejenigen, die vielleicht zu Hause nicht so viel Grünes um sich haben.
Wir müssen wissen, dass wir uns trotzdem über Žalec, über offiziell eine Stadt sprechen, dass das
eine kleine Stadt ist, umgeben mit vielen grünen Flächen.
Man kann gleich ins Wald gehen, die Natur genießen. Es gibt auch ziemlich viele Lehrpfadwege von
Hopfen, die über Hopfen sprechen, aber auch über die Natur und so weiter. Es gibt auch ein paar
Teiche, wo man auch angeln kann.
Ich glaube, man kann vieles hier erfahren.
[Sabrina] Wenn du für Žalec eine große Werbetafel beschriften würdest, sichtbar für die ganze
Welt, welche acht Wörter würden das für dich perfekt beschreiben?
[Nina]
Ich werde nicht mit Bier anfangen.
[Sabrina] Zu offensichtlich?
[Nina] Aber mit Hopfen. Hopfen, Tradition, Bier, Geschichte, aber auch gleichzeitig zahlreiche
Erlebnisse, die man hier erleben kann, Natur, Kultur.
[Sabrina] Wenn ich mitgezählt habe richtig, fehlt noch eins.
[Nina] Gastfreundschaft.
[Sabrina] Sehr schön. Dann freuen wir uns auf jeden Fall, wenn wir Žalec und das untere Savinja-
Tal erkunden dürfen und vielleicht ja sogar mit dir zusammen als unser Tourguide.
[Nina] Sehr gerne, willkommen.
Wie heißt es so schön: “Sprache lernt man nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Gaumen.“
Diesmal lernen wir: Obirovska južina – eine traditionelle Spezialität aus der Region. Es ist das
typische Mittagessen der Hopfenpflücker, eine richtig bodenständige Mahlzeit, bei der frische
Gurken in einer cremigen Kartoffel-Soße landen, serviert mit marinierten grünen Bohnen. Dieses
einfache, aber schmackhafte Gericht wird heute nur noch selten angeboten – und das
ausschließlich während der Saison für frische grüne Bohnen, also in den Sommermonaten von Juli
bis September. Unsere Empfehlung, um das authentische Gericht zu probieren, ist das Gostišče
Marjola, ein charmantes Gasthaus am Šlandrov trg 15 in Žalec. Wer das echte Aroma der Region
kosten möchte, sollte sich den Besuch nicht entgehen lassen. Und merken Sie sich: Obirovska
južina
Jetzt noch unsere Rubrik: Ein Wort für vor Ort!
Am Ende jeder Podcast-Folge lernen wir zusammen Slowenisch:
Wie heißt es so schön: “Sprache lernt man nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Gaumen.“
Diesmal lernen wir: Obirovska južina – eine traditionelle Spezialität aus der Region. Es ist das
typische Mittagessen der Hopfenpflücker, eine richtig bodenständige Mahlzeit, bei der frische
Gurken in einer cremigen Kartoffel-Soße landen, serviert mit marinierten grünen Bohnen. Dieses
einfache, aber schmackhafte Gericht wird heute nur noch selten angeboten – und das
ausschließlich während der Saison für frische grüne Bohnen, also in den Sommermonaten von Juli
bis September.
Unsere Empfehlung, um das authentische Gericht zu probieren, ist das Gostišče Marjola, ein
charmantes Gasthaus am Šlandrov trg 15 in Žalec. Wer das echte Aroma der Region kosten möchte,
sollte sich den Besuch nicht entgehen lassen. Und merken Sie sich: Obirovska južina
“Na slišanje” - wir hören uns!
Obirovska južina (Rezept nach Jernej Zver, einem bekannten slowenischen Food-Blogger)
10 Portionen
Gurken
100 g Butter
50 g Mehl, Typ 500
8 Knoblauchzehen
1600 g Salatgurken, in dünne Scheiben geschnitten
200 g Kartoffeln, gekocht und geschält
Bohnen
1000 g gegarte Brechbohnen
200 g Zwiebeln
200 g Pancetta
20 g Senfkörner
2 EL kaltgepresstes Sonnenblumenöl
Zubereitung
Gurken
In einem Topf die Butter schmelzen, Mehl und den gehackten Knoblauch hinzufügen. Bei
niedriger Hitze etwa 5 Minuten kochen, damit das Mehl und der Knoblauch garen. Die in
dünne Scheiben geschnittenen Gurken abgießen und den Saft aufbewahren. Nach und nach
den aufgehobenen Gurkensaft hinzufügen und mit einem Schneebesen ständig rühren, bis
eine glatte Masse entsteht. Dann die Gurken zugeben und 5–8 Minuten kochen, damit sie
heiß, aber noch frisch im Geschmack bleiben. Vom Herd nehmen, die gekochten Kartoffeln
dazugeben und alles mit einem Stabmixer oder Standmixer fein pürieren. Anschließend die
Mischung zurück in den Topf geben, die Gurkenstreifen untermischen und alles gut verrühren.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Bohnen
Die Pancetta in dünne Streifen und die Zwiebeln in feine Ringe schneiden. Beides in einer
Pfanne goldbraun anbraten. Die Bohnen abgießen und in einer Schüssel mit den Zwiebeln
und Pancetta vermengen. Die Bohnen auf einen Teller geben, mit Senfkörnern und Pancetta
bestreuen. Nach Belieben mit 1 EL Sonnenblumenöl beträufeln.
Nützliche Links, die von unseren Podcast-Gästen erwähnt wurden:
1. Slowenisches Tourismusamt - offizielle Website: https://www.slovenia.info/de
2. Ökomuseum des Hopfenanbaus und Brauwesens Sloweniens - offizielle Website: https://
www.visit-zalec.si/de/erkunden/kultur/1320-okomuseum-des-hopfenanbaus-und-brauwesenssloweniens